Der schnelle Weg zu einem fairen Mindestlohn

Heute habe ich das dringende Bedürfnis, mich zu einem Thema zu äußern, das seit Jahren durch die Medien geistert, die Gemüter erregt und doch so einfach zu lösen wäre: die Einführung eines fairen Mindestlohns.

Altersarmut ist vorprogrammiert

Was aktuell als Mindestlohn bezeichnet wird, verdient den Namen nicht. Denn sonst würde er wenigstens zwei Forderungen erfüllen: Er würde dem Arbeitnehmer ein würdiges Auskommen sichern und ihn vor einem Alter in Armut bewahren. Beides tut der gesetzlich festgelegte Mindestlohn von 9,19 Euro bei weitem nicht. Und das wird er auch 2020 nicht tun, da er lediglich auf 9,35 Euro erhöht werden soll. Selbst die Forderung einiger Politiker nach einem Mindestlohn von 12 Euro löst das Problem nicht. Denn auch mit diesem Lohn bleiben Arbeitnehmer, die 45 Jahre arbeiten, sehen einer Rente unter dem Existenzminimum entgegen. Merken die Politiker eigentlich, was sie da tun? Und wie wäre es, diesen Stundensatz als das zu bezeichnen, was er ist, nämlich als Hungerlohn!

Wo ist der Held, der sich für einen ehrlichen Mindestlohn einsetzt?

Dabei wäre es sehr einfach, auf einen ehrlichen und fairen Mindestlohn zu kommen. Mein Vorschlag dazu ist: Lassen Sie uns einen Höchstlohn festlegen, der – seien wir großzügig und sagen wir – das Zwanzigfache des Mindestlohnes nicht übersteigen darf. Wetten, dass wir in Nullkommanichts einen Mindestlohn hätten, mit dem jeder gut leben könnte?

Ich bin gespannt, wann Gewerkschaften und Parteien die Idee aufgreifen, statt sich im Kleinklein zu verzetteln und 9,19 Euro als große Errungenschaft zu verkaufen. Noch dazu, da nicht erst seit gestern bekannt ist, dass Menschen mit niedrigem Einkommen öfter erkranken und bis zu 8,6 Jahre früher sterben als Menschen mit hohem Einkommen. Wie passt das mit dem Auftrag an die Regierung zusammen, Schaden von den Bürgern abzuhalten?

Es erscheint mir als eine unglaubliche Missachtung, politisch einen solchen Mindestlohn festzulegen. Er ist zum Leben zu niedrig und zum Sterben zu hoch. Und selbst nach einem langen Arbeitsleben bedeutet er Verzicht und Unsicherheit. Insofern ist es eigentlich ein Wunder, dass sich so viele Menschen auf diesen Lohn einlassen und eben nicht Harz 4 beantragen. Sicher auch, weil das in etwa der Wahl zwischen Pest und Cholera entspräche.

Gendergerechte Sprache – Fluch oder Segen?

Geschlechtergerechte oder auch gendergerechte Sprache ist ein Thema, das immer öfter in den Medien auftaucht. Spätestens seit einzelne Institutionen und Kommunen Leitfäden zum Verwaltungssprachgebrauch erlassen, kommt man immer weniger an dem Thema vorbei. Egal, wie man dazu steht, es sollte sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden.

Gendergerechte Sprache – eine späte Blüte des Feminismus

Entstanden sind die Gender-Studien aus der Frauenbewegung der 60er-Jahre. Und diese Gender-Studien haben in den letzten Jahrzehnten unmittelbar oder mittelbar zu Empfehlungen für die sogenannte geschlechtergerechte oder geschlechtersensible Sprache geführt. Die soll dazu beitragen, dass sich möglichst niemand mehr sprachlich diskriminiert fühlen kann. Die Idee ist gut, aber die Mittel sind die absolut untauglich.

Denn tatsächlich hatten wir bis zur Einführung dieser Empfehlungen eine geschlechterneutrale Sprache.

Die Kritik der Gender-Forscher

Die Kritik der Gender-Forscher lautet, dass das Männliche überall überwiege. Das ist aus meiner Sicht eine ideologisch motivierte Fehlinterpretation: Wir haben nämlich in unserer Sprache für Substantive, also Hauptwörter, drei grammatikalische Geschlechter. Der erste Fehler ist schon einmal, dass die Formen “Geschlecht” genannt wurden und nicht “Form”. Dummerweise heißen diese grammatischen Geschlechter auch noch Maskulinum, Femininum und Neutrum.

Das Maskulinum sollte besser „Standardform“ heißen. Es ist die älteste Form und bezeichnet Unspezifisches: der Tag, der Geist, der Händler. Dann kam in der Wortbildung das Neutrum dazu, welches  Abstraktionen benennt. Also das Spiel, das Werkzeug, das Handeln. Und als letzte Form kam das Femininum: die Seele, die Psyche, die Handlung. So etwas wie die nächste Abstraktionsstufe. Aus dem konkreten Händler wird das praktische Handeln und dann die abstrakte Handlung. So hat sich unsere Sprache nach und nach zu dem entwickelt, was wir heute sprechen.

Und genau betrachtet werden Männer nie genannt, eben weil die generisch maskulinen Wörter kein biologisches Geschlecht bezeichnen. Handwerker sind die, die mit der Hand werken. Punkt. Zu den verschiedenen Schreibweisen, die sich unterschiedlich intensiv verbreitet haben, lesen Sie weiter unten mehr.

Verkehrte Welt, wo man auch hinliest

Wenn wir schreiben „Liebe Leser“, dann sind das alle, die lesen. Egal, wer das ist. Wenn wir sagen „Liebe Leser und Leserinnen“, dann meinen wir die weiblichen Leser aus irgendeinem Grund ganz besonders. Das Spezifische (also das Weibliche) dagegen vor das Unspezifische (das Männliche) zu stellen, wäre auf jeden Fall falsch. Trotzdem wird es dauernd so gemacht.

Die überwiegend weiblichen Geschlechterforscher wollen das generische Maskulinum abschaffen und weibliche Personenbezeichnungen immer in irgendeiner Weise ausdrücklich nennen oder eben neutral formulieren. Nur: neutraler als mit dem generischen Maskulinum kriegen wir es nicht mehr!

Wo bleiben die Männer in der Sprache?

Mit neutral formulieren meinen die Gender-Forscher, dass wir aus Fußgängern wie in der Straßenverkehrsordnung  zu Fuß Gehende machen sollen. Und das ist ja keinesfalls dasselbe. Ein zu Fuß Gehender bin ich nur, solange ich tatsächlich laufe. Fußgänger bin ich dagegen auch, wenn ich stehen bleibe. Haben Sie es gemerkt? Es heißt pikanterweise ein zu Fuß Gehender! Ich müsste schon wieder eine zu Fuß Gehende sagen… Das klappt also nur im Plural! Genau wie beim richtigeren Fußgänger! Die Mehrzahlform ist die Mehrzahlform, durch den Artikel ändert sich ja nicht das Geschlecht des Gehenden, nicht einmal das des Wortes …

Nehmen wir Personenbezeichnungen wie: Arzt, Arbeiter, Bürger, Student, Mörder, Zuhälter. Personenbezeichnungen bilden wir klassisch als maskuline Wörter. Das ist eine sprachliche Gegebenheit. Die Wörter bezeichnen Personen, die einen Heilberuf ausüben, in einem Land leben, an einer Hochschule eingeschrieben sind und so weiter. Welches biologische Geschlecht die zunächst unspezifische Person hat, interessiert das Wort, die Sprache und unser Sprachzentrum überhaupt nicht.

Niemand ist “mitgemeint”

Auch Studierende sind nicht dasselbe wie Studenten. Es wird gelegentlich empfohlen, aus einem Seminarleiter „die Seminarleitung“ zu machen. Ich will aber nicht mit einer abstrakten Seminarleitung sprechen, sondern mit dem konkreten Seminarleiter, auch wenn das ein Mann ist.

Oft wird ins Feld geführt, dass die Wörter Frauen ja „mitmeinen“. Das ist völliger Blödsinn. Wörter meinen Frauen nicht mit, weil sie auch Männer nicht mitmeinen. Wörter meinen überhaupt nichts. Sie bezeichnen einfach nur.

Noch nie war Sprache so sexualisiert wie heute

Wenn Personenbezeichnungen generisch maskulin sind, sind Frauen dann sprachlich unterrepräsentiert? Dass sich die eine oder andere Frau unterrepräsentiert fühlt, kann durchaus sein. Nur haben Gefühle nichts mit der Sprachlogik zu tun. Es geht gar nicht darum, wie sich jemand fühlt, sondern darum, was mit einem Wort bezeichnet wird.

Wenn sich die Einzelhändler eines Ortes treffen, oder die Lehrer, dann ist es völlig egal, wie viele Frauen und wie viele Männer dabei sind. Bei der Information spielt das erst einmal keine Rolle. Es geht zunächst nur darum, welche Gruppe sich trifft. Das ist die relevante Information. Dadurch, dass wir immer alle möglichen Formen nennen, lenken wir vom Inhalt ab und lenken die Aufmerksamkeit stattdessen auf einen unwichtigen, noch dazu – aus meiner Sicht – privaten Aspekt, der für den Informationsgehalt keine Rolle spielt.

Es wird auch angeführt, dass bei vielen Begriffen angeblich immer zuerst und manchmal ausschließlich an Männer gedacht würde. Bei Arzt würden sich die meisten männliche Ärzte vorstellen. Ebenso bei Arbeiter, Mechaniker, Bürger usw. Deshalb sollte man immer Ärztin und Arzt, verwenden. Mein Tipp: Wenn wir wollen, dass jedem bei bestimmten Berufen Frauen genauso oft in den Kopf kommen wie Männer, dann sollten mehr Frauen diesen Beruf ausüben und in diesem Beruf mehr von sich reden machen. Es ist allemal besser, auf die Realität einzuwirken, als eine ganze Sprache zu vergewaltigen.

Vom Schreibfehler zum Denkfehler

Die empfohlenen Schreibweisen mit Sternchen oder mit  x, mit Schräg-und Bindestrich /-innen oder mit Binnen-I blähen jeden Text auf, ohne inhaltlich etwas hinzuzufügen. Das macht Texte schwer lesbar und zum Teil unvorlesbar. Zudem widersprechen diese Formen unseren Rechtschreibregeln. In der Schule wären das Fehler.

A propòs Schule: Denken Sie an Schüler in der zweiten Klasse, die gerade mal lesen können und dann Sätze lesen sollen wie: „Die Vorleserin oder der Vorleser liest die Geschichte den Zuhörerinnen und Zuhörern vor.“ Das ist viel Lärm um nichts. Die Kinder lesen sich ‘nen Wolf und das Ziel, geschlechtsneutral zu formulieren, wird überhaupt nicht erreicht. Im Gegenteil, durch die doppelte Nennung werden die biologischen Geschlechter betont, an einer Stelle, an der sie überhaupt keine Rolle spielen. Wenn die Kinder sich umdrehen, sehen sie, mit wem sie in einer Klasse sind!

Macht es der Gender-Stern besser?

Wenn wir beim Lesebeispiel bleiben, dann schreiben wir mit dem Gender-Stern “Der/die Vorleser*in  liest die Geschichte den Zuhörer*innen vor.“ Das ist wenigstens kürzer. Aber besser? Das Sternchen wird nicht mitgelesen. Es steht beim Vorlesen für eine Pause. Also müssen wir lesen “der/die Vorleser in liest”. Klingt blöd oder harmlos gesagt gewöhnungsbedürftig. Wenn ich an die Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche denke, weiß ich, dass für sie lesen und schreiben noch viel schwieriger wird, als es bisher schon war.

Nun heißt es beispielsweise in den Empfehlungen “Für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache” der Stadt Hannover zum Genderstar:

Der Genderstar, dargestellt durch ein Sternchen* zwischen der maskulinen und femininen Endung dient als sprachliches Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Wenn das mal wahr wäre. Schon beim Wort Kolleg*innen trifft die Erklärung nicht zu. Denn Kollegen steht da ja gar nicht. Und würden wir Kolleg*inn*en schreiben, stimmt es auch noch nicht ganz, weil jetzt der weiblichen Form die Endung fehlt. wie man es auch dreht und wendet: Es gibt keine bessere Form als die, die sich über Jahrhunderte sprachlich herausgebildet hat.

Was sagt die Wissenschaft zum Thema gendergerechte Sprache?

Das ist so eine Sache. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat veröffentlich, dass es mittlerweile an deutschen Hochschulen insgesamt 185 Gender-Professuren gibt. Und die werden auch großzügig gefördert. Aus meiner Sicht sind die Studien nicht repräsentativ und die Forschungsergebnisse obendrein dünner als dünn. Und wenn man sich einzelne Studien anschaut, dann braucht es viel Phantasie, um das formulierte Fazit mit dem tatsächlichen Studienergebnis in Einklang zu bringen.

Hinzu kommt, dass wir hier beispielsweise von feministischer Linguistik sprechen. Für mich ist das ein Widerspruch in sich: Feminismus ist eine Ideologie. Und eine Ideologie hat in der Wissenschaft so viel verloren wie Dieselkraftstoff im Ottomotor. Schließlich soll etwas erforscht werden. Und dabei geht es um ein möglichst objektives Ergebnis.

Wenn also eine Gender-Studie vom Fachbereich feministische Linguistik durchgeführt wird und die (teilweise nur 40) Probanden, die an der Studie teilnehmen, an eben diesem Fachbereich studieren und alle Anfang 20 sind: wie objektiv sind dann Studien-Design und die Ergebnis? Die Antwort erübrigt sich.

Natürliche Sprachentwicklung

Sprache entwickelt sich seit den ersten Ursprüngen. Aber bitte von „unten“. Das meint, Sprache entwickelt sich immer, wenn es ein Erfordernis dafür gibt. Beispiel: Es gibt eine neue Technik, ein neues Produkt, was auch immer, und schon brauchen wir ein neues Wort. Und wir erfinden es. Wenn wir irgendwann ein Wort für ein drittes Geschlecht brauchen sollten, werden wir eins dafür erfinden, keine Frage. Aber eben erst, wenn es gebraucht wird.

Bisher beziehen sich die natürlichen Weiterentwicklungen der Sprache meines Wissens überwiegend auf Wortschatz und Schreibweise, nicht aber auf die Sprachsystematik.

Wollen wir den Fehler der Rechtschreibreform wiederholen?

Verordnete Sprachveränderung geht immer schief. Die unsägliche Rechtschreibreform der 90er-Jahre ist auch so ein Beispiel: Da sollte auch von oben eine neue Rechtschreibung eingeführt werden, damit die Schüler weniger Fehler machen. Die Bevölkerung hat vieles davon nicht umgesetzt, weil es gegen den gesunden Sprachinstinkt ging. Und was war? Die Reform wurde nach und nach zu großen Teilen wieder zurückgeändert. Mit dem Ergebnis, dass heute mehr Fehler gemacht werden als früher. Klassische Zielverfehlung und teurer Schmarrn, genau wie die angeblich geschlechtergerechte Sprache.

Fazit

Vertrauen Sie Ihrem Sprachinstinkt und lassen Sie sich nicht beirren! Und helfen Sie mit, unsere Sprache vor dieser Verhunzung zu bewahren, genau wie damals vor den Übertreibungen der Rechtschreibreform.

Zu diesem Thema kann ich zwei Bücher wärmstens empfehlen: zum einen „Denksport Deutsch“ von Daniel Scholten und zum anderen „Genug gegendert!“ von Tomas Kubelik. Beide Bücher sind sehr kenntnisreich geschrieben und liefern fundierte Argumente für richtiges Deutsch. Und wer sich ernsthaft zu dem Thema austauschen möchte, kann sich beispielswiese über den Verein für Sprach- und Wissenskultur – Kennwort e.V. an mich wenden.

Briefe schreiben – macht man das noch?

Tatsächlich werden Briefe noch ziemlich viele geschrieben: Im Jahr 2017 hat allein die Deutsche Post 18,5 Milliarden Briefe befördert, das sind zirka 60 Millionen täglich. Knapp die Hälfte davon waren Werbebriefe. Das bedeutet, dass der Großteil der Briefe einen geschäftlichen Anlass hat. Es sind also überwiegend Geschäftsbriefe. Die meisten privaten Briefe schreiben wir nach wie vor zu Weihnachten und auch zu Ostern.

Weniger, dafür besondere private Briefe

Seit der flächendeckenden Verbreitung der Smartphones und anderer elektronischer Geräte nimmt der Anteil an privaten Briefen ab, in Deutschland allerdings wesentlich weniger als in unseren Nachbarländern: In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der privaten Briefe in Dänemark zum Beispiel um 70 % zurückgegangen, bei uns nur um 20 %. Dafür steigt die Zahl der E-Mails, SMS und anderer Kurznachrichten ständig an.

Trotzdem gibt es neuerdings  auch jüngere Menschen, die wieder Briefe schreiben, weil sie erkennen, dass ein schön beschriftetes Stück Papier etwas Besonderes gegenüber einer elektronischen Nachricht ist. Der klassische Liebesbrief ist sicher seltener geworden, trotzdem gibt es ihn noch.

Jung und Alt lernen voneinander

Als ich jung war, hatten noch nicht einmal alle ein Festnetz-Telefon. Also hat man seinen Tanten, Onkeln und Großeltern Briefe geschrieben und die Sütterlinschrift gelernt, damit man deren Antwort lesen konnte. Heute können Kinder einfach eine Kurznachricht ins Handy tippen und die Großeltern lernen, Kurztext-Zeichen zu verstehen. Auch da hat sich viel geändert.

Während man also früher schon in jungen Jahren viel Erfahrung mit dem Briefeschreiben hatte, geht das heute meist erst Fach Arbeitslehre in der Schule los. Oder später in der Berufsschule, in der man lernt, Geschäftsbriefe korrekt zu gestalten und zu v

Und wie schreibt man denn nun einen guten Brief?

Erst muss der Anlass klar sein – privat oder geschäftlich? Eine persönliche Danksagung oder Weihnachtsgrüße kann ich zum Beispiel per Hand mit Tinte auf ein schönes, vielleicht sogar handgeschöpftes Papier oder eine passende Klappkarte schreiben. Ein geschäftliches Angebot schreibe ich sicher per Computer und drucke es auf einen Bogen offizielles Geschäftspapier aus.

Dann gibt es sieben wichtigen Fragen. Ich nenne sie die sieben Kardinalfragen. Wenn man sich zu diesen sieben Fragen stichwortartig Antworten notiert, kann man danach meist schon einen angemessenen Brief schreiben.

Die 7 Kardinalfragen

Bei der ersten Frage geht es um das Briefziel. Also darum, was der Schreiber mit dem Brief erreichen will. Und das ist wie beim Segeln: nur wenn ich ein Ziel habe, werde ich es überhaupt erreichen können. Als Schreiber will ich zum Beispiel ein Produkt verkaufen oder Kunden auf eine Veranstaltung einladen oder eine Preiserhöhung ankündigen. Und privat könnte ich einer alten Tante das Gefühl geben wollen, dass ich an sie denke. Aber ich denke, wir beschränken uns im weiteren auf die geschäftlichen Anlässe.

Die zweite Frage ist, was will der Adressat? Vielleicht will der Empfänger meines Briefes ja das genaue Gegenteil von dem, was ich will: nämlich nichts kaufen, zu Hause bleiben und auf keinen Fall höhere Preise für irgendetwas zahlen. Man kann sagen, je weiter die Antworten auf diese beiden Fragen auseinander liegen, desto überzeugender muss ich nachher argumentieren. Ich will ja schließlich den Empfänger dazu bringen, seine Meinung zu ändern und entsprechend zu handeln.

Das Richtige für den Leser anbieten

Als drittes sollte ich mir ein Bild von meinem Leser machen: Wer genau ist das, dem ich schreiben will? Ist derjenige jung oder eher älter? Wie ist seine Bildung, was versteht er möglicherweise, was nicht? Was könnten seine Interessen sein? Was weiß ich sonst schon über ihn? Solche Daten erleichtern es, den richtigen Ton zu finden und die Interessenlage des Gegenübers zu treffen. Wenn ich den Betrieb meines Kunden kenne, kann ich ihm Produktmengen oder -varianten anbieten, die er tatsächlich brauchen kann.

Im vierten Schritt überlege ich mir, was ich meinem Leser anbieten kann, um ihn von meinem Angebot zu überzeugen. Für das Produkt, das ich ihm verkaufen will, könnte ich ihm einen unwiderstehlichen Nutzen anbieten. Zum Besuch meiner Veranstaltung kann ich den Leser am besten mit einem tollen Programm motivieren. Nur bei den Preisen wird es etwas schwieriger: Manchmal haben sich die Rohstoffpreise geändert, oder es sind die Lohn- und Transportkosten gestiegen. Vielleicht haben sich auch die Qualitätsstandards erhöht, da muss man im Einzelfall genau schauen, was der Grund ist und wie man das dann verträglich formuliert.

Lassen Sie Ihrem Leser eine Wahl

Die fünfte Frage ist, welche Wahl ich meinem Leser lassen will? Diese Frage beantworten viele meiner Seminarteilnehmer spontan mit „Keine!“ Das ist in der Regel keine gute Idee. In den meisten Fällen können wir etwas zur Wahl stellen. Beim Produktangebot kann der Leser die Wahl zwischen verschiedenen Ausführungen haben. Oder er kann vielleicht zwischen Kauf und Leasing wählen. Bei der Veranstaltung kann er alleine oder in Begleitung kommen. Oder er kommt nur zu einem Teil der Veranstaltung, nimmt also etwa nur am Abendprogramm teil. Und bei der Preiserhöhung kann er vielleicht den alten Preis noch bis zum Quartalsende nutzen oder die Menge reduzieren. Das sind nur ein paar Beispiele der vielen Möglichkeiten. Wenn ich dem Kunden eine Wahl lasse, ist die Chance meist größer, dass er sich für eine Sache entscheidet.

Frage 6 ist „Was soll Ihr Leser jetzt tun?“ Zum Beispiel anrufen und das Produkt bestellen, die Anmeldung zur Veranstaltung faxen, sich zu den bisherigen Preisen bevorraten. Was immer wir an Aktion vom Leser wollen: Wir sollten ihm genau sagen, was er tun soll.

Der Ton macht die Musik

Frage 7 habe ich an den Schluss gestellt, obwohl oder weil sie sich auf den gesamten Brief bezieht. Hier geht es darum, wie wir mit dem Empfänger unseres Briefes in Zukunft zusammenarbeiten wollen. Wenn wir mit Einmalkäufern ein schnelles Geschäft machen wollen und uns Kundenzufriedenheit egal ist, dann schreiben wir den Text anders, als wenn wir eine langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit wollen, um es mal extrem zu sagen.

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Zeigen Sie sich im Brief von Ihrer besten Seite

Briefe werben für den Absender. Sie sind oft das Erste, was man von einer Firma sieht. Deshalb lohnt es sich, sorgfältig zu formulieren. Wenn der Leser über Rechtschreib- oder Grammatikfehler stolpert, wird er diese Ungenauigkeit zumindest unbewusst auf die Kernleistung des Unternehmens übertragen. Das bedeutet, wenn eine Bank oder Versicherung fehlerhafte Briefe verschickt, wird ein Teil der Kunden die Zahlen auf den Kontoauszügen kontrollieren. Man weiß ja nie, wie genau die Bank/die Versicherung dann in diesem Punkt ist. Beim Schreiben waren sie ja auch nicht so genau…

Briefe schreiben - Checkliste

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Glückwünsche zum Dienstjubiläum, die bei Mitarbeitern gut ankommen

Wenn es darum geht, Glückwünsche zum Dienstjubiläum eines Mitarbeiters zu schreiben, sollte zunächst einmal im Unternehmen geregelt sein, zu welchen Jubiläen in welcher Form gratuliert wird: Das geht von einem einfachen Glückwunschschreiben oder einer schönen Karte bis hin zur Abteilungsfeier mit Rede des Geschäftsführers. Von einem kleinen Präsent bis hin zu einer nennenswerten Gratifikation.

Um welche Jubiläen geht es?

Dann stellt sich die Frage: Will man alle 5 Jahre gratulieren oder nur alle 10 Jahre? Oder will man sogar schon nach dem 1. und 3. Jahr gratulieren? Wer im Unternehmen ist dafür zuständig? Soll das in der Personalabteilung angesiedelt sein oder in der jeweiligen Fachabteilung? Und aus welchem Topf sollen die Geschenke und Zuwendungen bezahlt werden?

Ein ungeliebte Aufgabe, die viel Potenzial hat

Gerade in Zeiten, in denen Fachkräfte Mangelware sind, ist das Schreiben von Glückwünschen zum Dienstjubiläum ein einfaches Mittel, mit dem jedes Unternehmen seine Mitarbeiter wieder ein wenig mehr „hofieren“ kann.

Im Laufe der Zeit sind nämlich immer mehr Firmen dazu übergegangen, nur noch 20-jährige Betriebszugehörigkeiten zu honorieren. Und die werden bei der derzeitigen Mobilität in Zukunft immer seltener vorkommen.  Wenn man gute Mitarbeiter hat, trägt es zur Zufriedenheit der Mitarbeiter bei, Arbeitserfolge und Betriebstreue wertzuschätzen und zu honorieren.

Die Basis für Ihr Glückwunsch-Management

Dazu kann man für jeden Anlass, den man feiern möchte, im Vorfeld einen Basistext entwickeln, der sich schnell auf individuelle Situationen anpassen lässt. So hält sich auch der personelle Aufwand in einem vertretbaren Rahmen. Und man legt fest, welche Mittel für welchen Anlass zur Verfügung stehen. Damit hat man im Prinzip schon die Grundzüge eines Glückwunsch-Managements geschaffen. Den Rest erledigt heute meist eine Software, die einen an die anstehenden Jubiläumstermine erinnert.

Was ist bei Glückwunsch-Texten zu beachten?

Gerade ein Glückwunschtext sollte so geschrieben sein, dass der Jubilar ihn gerne liest und spürt, dass wirklich er gemeint ist. Tatsächlich liegen mir viele Beispiele vor, die zeigen, dass Glückwünsche zu Jubiläen eher sehr stiefmütterlich behandelt werden: Es gibt Firmen, die z.B. alle 5 Jahre den beinahe gleichen Text schreiben, der kaum etwas sagt. Zum Beispiel etwas in der Art:

„Sehr geehrter Herr Müller, die Geschäftsleitung freut sich, dass Sie inzwischen Ihr 5-/10-/15-jähriges Dienstjubiläum bei der ABC-GmbH begehen konnten und möchte sich auf diesem Wege für Ihre Betriebstreue bedanken.“

So ein Einstieg ist ziemlich langweilig, noch dazu, wenn sich die Geschäftsleitung nur bedanken will, statt wirklich zu danken. Weiter im Text geht es mit:

„Bekanntlich ist der Erfolg des Unternehmens in starkem Maße ein Verdienst der langjährigen Mitarbeiter.“

Tja, wenn das allen bekannt ist, wieso schreibt man es dann? Und in der Form spielt es die Leistung des Mitarbeiters eher herunter. Und schließlich heißt es:

„Als Anerkennung für Ihre engagierte Mitarbeit erhalten Sie einen Geschenkkorb/ein Jubiläumsgeschenk in Höhe von x,- Euro brutto. … Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg, in beruflicher und privater Hinsicht.“

Zwar wird hier der Jubilar tatsächlich angesprochen, aber ein wenig spät und ziemlich müde, wenn ich das mal so sagen darf. Soviel zur Analyse eines misslungenen Beispiels. Wie kann man es denn nun besser machen und auch immer wieder auf neue Ideen kommen?

Tipps für empathische Glückwünsche

Zunächst muss ich mich als Schreiber in die Lage des Jubilars versetzten. Ein Aufhänger für den Glückwunsch kann dann ein Sport-, Kultur-, Wirtschafts- oder Sonstein-Ereignis aus dem Jahr sein, in dem der Jubilar in die Firma eintrat. Dabei ist es gut, wenn das gewählte Ereignis etwas mit den Interessen des Jubilars zu tun hat.

Beispiel: Stellen wir uns vor, es geht 2018 um 25 Jahre Betriebszugehörigkeit eines Ingenieurs, der sich für Formel 1 und Jazz interessiert. Dann ist ein möglicher Aufhänger, dass Alain Prost 1993 zum 4. Mal Formel-1-Weltmeister wurde und damit seine Karriere beendete, während unser Ingenieur seine Karriere in dem Jahr im Unternehmen begann. Dann zählt man drei, vier Meilensteine seiner Arbeit auf und wünscht sich eben keinen schnellen Rücktritt. Besser geht es kaum.

So etwas kann man für alle Jubilare dieses Jahres entsprechend machen. Nächstes Jahr nehmen wir dann Ereignisse und Entwicklungen aus dem eigenen Unternehmen: Was hat sich im Jahr des Arbeitsantritts ereignet? Was hat sich bis zum Jubiläum entwickelt und welchen Anteil hatte der Jubilar daran? Noch ein Jahr später suchen wir uns ein paar Zitate, die gut zu den bevorstehenden Dienstjubiläen passen… Alles keine Hexerei. Gute Zitate findet man heute online in vielen Datenbanken wie www.zitate.de

Ein Beispiel für Glückwünsche zum Dienstjubliäum

Merken Sie etwas? Glückwunsch-Management kann tatsächlich Spaß machen. Nehmen wir das Beispiel von oben. Das könnte positiv für unseren jazzbegeisterten Ingenieur in etwa so klingen:

 „10 Jahre ABC GmbH mit Ihnen

Sehr geehrter Herr Müller, nach 10 Jahren ABC-Technik können Sie auf einige erfolgreiche Entwicklungsprojekte zurückblicken – zuletzt unter Ihrer fachlichen Führung. – Heute ist Ihr Ehrentag, zu dem ich Ihnen im Namen der Geschäftsleitung herzlich gratuliere. – Mit dem Jubiläumsgeschenk von x,- Euro und einer Jazz-Sonderedition aus dem Jahr Ihres Eintritts in unser Unternehmen sagen wir Danke für zehn Jahre engagierte Mitarbeit. – Wir wünschen uns noch viele Projekte unter Ihrer kompetenten Leitung und Ihnen weiterhin alles Gute.“

Wie würden Sie sich jetzt als Jubilar mit dem Text fühlen?

Fazit

Vielleicht eine kleine Zusammenfassung: Eine Gratulation zum Dienstjubiläum ist vollständig, wenn

  • sie den konkreten Anlass nennt,
  • die Leistung des Jubilars würdigt,
  • Wertschätzung für das Erreichte und/oder die persönliche Beziehung ausdrückt und
  • mit Wünschen für die Zukunft schließt.

Mehr Beispiele für moderne Glückwunschtexte zu Dienstjubiläen und anderen Anlässen gibt es in meinem Buch „Glückwunsch! Passende Worte zu Jubiläum, Beförderung und Co.“ aus dem Beck-Verlag. Das gibt es als Taschenbuch und als E-Book.

Glückwünsche zum Dienstjubiläum

Ein paar nützliche Tipps lesen Sie auch in der kostenlosen PDF-Datei So kommen Glückwünsche vom Arbeitgeber gut an. Für eine Beratung zu firmeneigenen Glückwunschtexten schreiben Sie mir am besten eine E-Mail an info@baron-texttraining.de

Geschäftsbrief – So punkten Sie bei Kunden und Lieferanten

Damit Kunden und Lieferanten wissen, auf wen und auf was sie sich einlassen, sollten Sie zunächst einmal authentisch sein. Was heißt das, wenn es um einen geschriebenen Text wie den Geschäftsbrief geht?

Zuerst sollte sich ein Unternehmen klar darüber sein, wie es gesehen werden will und was seine Werte sind. Vieles kann man schon am Slogan eines Unternehmens ablesen, da er die Kernaussage des Unternehmens kurz darstellen sollte:

Der Slogan als Kernaussage auf dem Geschäfsbrief

Der Slogan der Commerzbank zum Beispiel lautet: Die Bank an Ihrer Seite. Dann will der Kunde Briefe lesen, die ihm das Gefühl geben, dass diese Bank an seiner Seite für ihn da ist und sich um seine Finanzangelegenheiten kümmert. Der Slogan der Deutschen Bank dagegen heißt: Leistung aus Leidenschaft. Das ist etwas ganz anderes. Kunden der Deutschen Bank wollen in den Briefen die Leidenschaft für gute Anlage-Ergebnisse spüren und natürlich auf dem Konto die entsprechenden Zahlen lesen. sollten beide fusionieren, dürfen wir gespannt sein, was sich ändert.

Viel zu wenige Unternehmen denken übrigens daran, den Slogan auf den Briefbogen zu drucken. Das ist aus meiner Sicht ein Fehler, weil der Slogan zusammen mit dem Namen unbewusst das Bild prägt, das man sich von dem Unternehmen macht. Und da hat der Kunde noch gar nicht gelesen, was wir ihm gerade schreiben. Er hat nur das Briefblatt überflogen, um zu schauen, wer ihm schreibt.

Was gilt alles als Geschäftsbrief?

Geschäftsbrief ist alles, was in schriftlicher Form mit geschäftlichem Inhalt an Unternehmen oder Privatpersonen verschickt wird. Also das Vertragsangebot ebenso wie die Vertragsannahme, die Auftragsbestätigung genauso wie jedes andere kaufmännische Bestätigungsschreiben. Mängelrügen, Mahnungen, Kündigungen Rechnungen und Quittungen. Neuerdings zählen auch E-Mails mit geschäftlichem Inhalt dazu. Damit man die Identität des Absenders zweifelsfrei prüfen kann, müssen E-Mails mit rechtsverbindlichem Inhalt mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen werden.

Das alles sind also Geschäftsbriefe und die sind nach der Abgabenordnung von Unternehmen „geordnet“ aufzubewahren – ja, die Abgabenordnung sagt ausdrücklich „geordnet“! – Rechnungen und buchhaltungsrelevante Schreiben 10 Jahre lang, alles andere 6 Jahre.

Regeln für den Geschäftsbrief

Die DIN 5008 regelt, wie man eine DIN-A-4-Seite so einrichtet, dass alles im Brief an der richtigen Stelle steht, und zum Beispiel die Adresse richtig lesbar im Fenster des Briefumschlags erscheint. Und die DIN regelt auch, wie bestimmte Zeichen verwendet und Zahlen geschrieben werden. Das dient der leichten Auffindbarkeit und Lesbarkeit für den Leser und der Erleichterung beim Schreiben für den Verfasser. Es beinhaltet auch, wie Adressen geschrieben werden, wo Seitenzahlen und Anlagenverweise stehen sollten und so weiter.

Alles, was die DIN nicht zwingend regelt, kann jedes Unternehmen für sich selbst anders entscheiden und zum Beispiel zusammen mit Formulierungsempfehlungen in einem Korrespondenzleitfaden für alle kaufmännischen Mitarbeiter verbindlich festlegen. Dazu sollte auch die Schriftart und Schriftgröße gehören, in der die Geschäftsbriefe geschrieben werden sollen. Das gilt auch dann, wenn das vielleicht schon im Design-Handbuch steht. Es ist immer gut, alles zu einem Arbeitsbereich an einer Stelle zu regeln. Solche Regelungen haben den großen Vorteil, dass jeder Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz bestimmte Dinge entscheiden kann. Das bedeutet weniger Rückfragen, weniger Abstimmzeit und die Aufgaben sind schneller erledigt.

Der Korrespondenzleitfaden als nützliche Entscheidungshilfe

Wenn das Unternehmen für bestimmte, vielleicht sogar besonders typische oder besonders schwierige Situationen im Leitfaden Formulierungsbeispiele gibt, kann jeder Mitarbeiter entscheiden, ob seine Formulierung in die gewünschte Richtung geht oder nicht. Wenn nicht, kann er gleich selbst nachbessern. Und ein absoluter Vorteil ist, – vorausgesetzt, alle halten sich an die Regeln im Leitfaden – dass die Briefe nach außen ein einheitliches Bild abgeben ohne leblos und steril zu sein. Denn jeder kann trotzdem sich selbst treu bleiben – im abgesteckten Rahmen, versteht sich.

Standard- und Bausteintexte immer wieder aktualisieren

In jedem Unternehmen entwickeln sich über kurz oder lang Standardtexte heraus. In einem Betrieb mehr, im anderen weniger. Das hängt häufig mit der Art des Geschäfts zusammen. Wer standardisierte Produkte oder Dienstleitungen anbietet, wird mehr Standardtexte verwenden, als es besonders innovative Firmen tun werden. Das liegt oft in der Natur der Sache. Und wo es passt, haben Standards absolut ihre Berechtigung. Sie bedeuten auf jeden Fall eine Arbeitserleichterung.

Nur sollten die Kunden und Geschäftspartner nicht merken, dass wir mit Standardtexten arbeiten. Wenn nämlich jemand zum – sagen wir – dritten Mal den exakt gleichen Brief liest, wirft das kein gutes Licht auf die Firma. Für solche Fälle empfehlen sich Variationen zu den Standards. Und leider haben Standardtexte meist die Tendenz, ewig zu leben. Also sollte man sie von Zeit zu Zeit bereichsweise austauschen, damit die Texte mit der Unternehmensentwicklung Schritt halten.

Kreative erste und letzte Sätze

Ein guter Ort für Abwechslung im Geschäftsbrief sind der Anfang und der Schluss. Deshalb empfehle ich, die ersten und die letzten Sätze immer wieder neu zu formulieren. Damit zeigt man schon, dass man sich auf den Empfänger eingestellt hat. Und man setzt sich positiv ab von den ewig gleichen Einleitungssätzen wie „Vielen Dank für Ihr Schreiben vom Soundsovielten.“ Wenn man stattdessen gleich schreibt: „Gern beantworten wir Ihre Fragen zur Wertentwicklung Ihres Fonds.“, dann ist man gleich mitten im Geschehen und die Chance, dass der ganze Brief flotter wird, ist groß.

Hier gibt es die kostenlose PDF-Datei Checkliste für gute Briefe . Und wer gern gleich frischen Wind in seine wichtigsten Geschäftsbriefe bringen will, der schreibt mir am besten eine E-Mail an info@baron-texttraining.de und wir machen eine kostenlose telefonische Kurzberatung aus.