Geschäftsbrief DIN 5008 – das ist wichtig

Grundsätzlich regelt die DIN 5008 zum einen, wie man einen Geschäftsbrief so einrichtet, dass alle erforderlichen Angaben draufstehen. Und zwar so, dass zum Beispiel die Adresse auch im Fensterkuvert sichtbar ist und der Brief von der Post ohne Verzögerung zugestellt werden kann. Zum anderen regelt die Norm die einheitliche Anwendung von Schriftzeichen mit dem Ziel, Schriftstücke zweckmäßig und übersichtlich zu gestalten und möglichst gut lesbar zu machen. Dadurch wird die Schreibarbeit vereinfacht. Dabei  geht es wohlgemerkt ausschließlich um die Form. Was der Schreiber wie ausdrückt, steht sozusagen auf einem ganz anderen Blatt. Also in der DIN 5008 geht es ausschließlich um Formalitäten.

Was regelt die DIN 5008 genau?

Konkret geht es in den offiziellen Regelungen zum Beispiel darum,

  • wo das zu beschriftende Brieffeld beginnt,
  • was im Anschriftenfeld wo steht,
  • wie Telefonnummern, Zeiten oder Währungen angegeben werden,
  • wo die sogenannte Bezugszeichenzeile bzw. der Informationsblock steht und was da hinein gehört
  • wo die Betreffzeile hinkommt,
  • an welcher Stelle das Datum steht und wie es geschrieben werden sollte,
  • wie man auf Anlagen hinweist oder Seiten nummeriert und vieles mehr.

Gerade für neu gegründete Unternehmen ist es durch die Norm leicht, sich schnell Vorlagen für die wichtigsten Geschäftsbriefe zu erstellen. So sind darauf alle wichtigen Daten enthalten und stehen an der Stelle, an der sie von den meisten vermutet werden. Wenn man das noch nie gemacht hat, muss man sonst lange probieren, bis die Kundenadresse auch wirklich im Fensterkuvert lesbar ist. Oder man vergisst, die Bankdaten anzugeben oder weiß nicht auf Anhieb, wohin mit dem Ansprechpartner.

Der Vorteil mit der Computertechnik ist, dass man das einmal einrichtet und alle, die im Unternehmen Briefe schreiben, können darauf zugreifen. Schließlich sind Geschäftsbriefe auch Aushängeschilder für das Unternehmen und sollten ordentlich und wiedererkennbar sein.

Muss man sich eigentlich an die Regeln halten?

Nein, nicht an alle. Wobei es sogenannte Muss-Vorschriften gibt, die sollte man einhalten. Ein Beispiel dafür ist die Schreibweise von Uhrzeiten. Hier heißt es sinngemäß, dass jede Zeiteinheit, also Stunden, Minuten und Sekunden in zwei Ziffern, getrennt durch einen Doppelpunkt anzugeben sind. Also schreibt man zum Beispiel 12:45 Uhr.

Eine andere Muss-Vorschrift besagt, dass Absätze durch eine Leerzeile zu trennen sind. Wenn man sich heutige Briefe und besonders E-Mails anguckt, sieht man häufig nur eine Zeilenschaltung, statt einer echten Leerzeile (= 2 Zeilenschaltungen). Diese formalen Muss-Vorschriften erleichtern die Übersicht.

Daneben gibt es Empfehlungen, die man an Formulierungen erkennt wie „sollte …;  in der Regel …; ist nach Möglichkeit …; im Allgemeinen … oder es wird empfohlen …“ Hierher gehören Regelungen dazu, wie Seitenzahlen oder die Namen der Unterzeichner maschinenschriftlich angegeben werden können.

Unternehmenseigene Regeln sind möglich

Insofern kann sich jedes Unternehmen eigene Korrespondenzregeln geben. Wobei es absolut sinnvoll ist, sich an die meisten Regeln zu halten. Schließlich sind das Regeln aus der Praxis, die sich millionenfach bewährt haben und die für die meisten von uns gewohnt sind. Wenn Sie ein Schreiben bekommen, wissen Sie doch gleich, wo Sie zum Beispiel nach der Telefonnummer Ihres Ansprechpartners schauen.

Schränkt so eine Norm nicht ein?

Ja und nein. Die DIN 5008 hat tatsächlich den großen Vorteil, dass sie alle relevanten Details für den kaufmännischen Schriftverkehr zusammenfasst und regelt. Und ich sage immer: Nur wer die Regeln kennt, kann sie kreativ anwenden. Beispiel: Wenn man weiß, dass die DIN 5008 für das Datum in Geschäftsbriefen die internationale Schreibweise festlegt, – also die Reihenfolge Jahr, Monat, Tag, jeweils durch Bindestrich verbunden, also für den 18. Januar 2019 wäre das 2019-01-18 – dann kann man sich überlegen, ob man das sinnvoll findet. Schließlich lesen wir von links nach rechts und müssten nur für das Datum quasi in den Rückwärtsgang schalten und von rechts nach links lesen.

Wenn Unternehmen sagen, für Rechnungen ist das sinnvoll, aber für alles andere nicht, ist das völlig verständlich. Dann kann ein Unternehmen festlegen, dass es für alle anderen Korrespondenzen das Datum in der Art schreibt, wie wir es normalerweise lesen: Tag, Monat, Jahr, also zum Beispiel 18.01.2019. Oder noch besser lesbar mit ausgeschriebenem Monatsnamen.

Woher erfährt man, was in der DIN 5008 steht?

Die DIN 5008 ist fester Bestandteil der kaufmännischen Ausbildung und das Wissen wird auch zum Ausbildungsabschluss geprüft. Da die grundsätzlichen Regeln immer ungefähr gleich bleiben, geht es später nur darum, sich bei wesentlichen Änderungen auf dem Laufenden zu halten. Die DIN 5008 wird nur bei Bedarf angepasst. Das kommt so etwa alle 5 bis 8 Jahre vor. Die letzten wesentlichen Änderungen haben sich mit der Gestaltung längerer Texte, mit einer Änderung im Adressfeld und natürlich mit der E-Mail beschäftigt.

Welche Regeln gibt es für E-Mails?

Ich werde in Seminaren öfter mal gefragt, ob man bei der E-Mail die Anrede weglassen kann. Ja, kann man. Aber nur bei privaten und firmeninternen E-Mails, nicht aber, wenn die E-Mail als Geschäftsbrief genutzt wird. Da sagt die DIN eindeutig: dann „ist die Anrede fester Bestandteil“. Man würde ja auch keinen Brief ohne Anrede verschicken.

Und übrigens, damit man die Identität des Absenders zweifelsfrei prüfen kann, (Zitat:) „sind rechtsverbindliche Mitteilungen mit einer qualifizierten elektronischen Signatur zu versehen und sollten gegebenenfalls gegen unberechtigtes Lesen verschlüsselt übertragen werden.“ Das ist insofern sinnvoll, weil die E-Mail eher Postkarten- als Brief-Charakter hat.

Wie werden Geschäftsbriefe ins Ausland korrekt adressiert?

Die Regelung hierzu ist sehr eindeutig und gut durchdacht: Als Muss-Regel gilt, dass Orts- und Landesname in Großbuchstaben in lateinischer Schrift und arabischen Ziffern zu schreiben sind. Und die DIN empfiehlt, den Ortsnamen in der Sprache des Empfängerlandes zu schreiben. Beispiel: FIRENZE statt Florenz. Das Empfängerland steht aber in deutscher Sprache in der letzten Adresszeile. Für unser Beispiel ist das ITALIEN. Durch die Großbuchstaben erkennt unsere Post sofort, dass der Brief ins Ausland geht und versteht auch gleich, in welches Land. Der Ortsname ist dagegen für die Postzustellung im Empfängerland wichtig und muss dort verstanden werden. Also eine sinnvolle Regelung.

Die „Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung“ sind im Beuth-Verlag erschienen. Die aktuelle Ausgabe gibt es für zirka 15 Euro im Buchhandel. Hier gibt es außerdem kostenlose Tipps zum Erstellen eines Korrespondenzleitfadens.
Die wichtigsten Tipps für einen Korrespondenzleitfaden

Beschwerdemanagement – so gelingt es kundenfreundlich

Bei den meisten Unternehmen wird sich schon mal jemand beschwert haben. Eine hohe Beschwerderate muss nicht unbedingt zu großer Unzufriedenheit führen. Das zeigt sich seit Jahren im deutschen Kundenmonitor: Optiker hatten 2017 wieder mit einer Beschwerderate von über 11 % zu kämpfen. Trotzdem sind Optiker die Branche mit der höchsten Kundenzufriedenheit. Es kommt darauf an, wie man sein Beschwerdemanagement organisiert und wie man mit jeder einzelnen Beschwerde umgeht.

Prüfen Sie, ob die Beschwerde angemessen ist

Wer sich bei einem Unternehmen beschwert, ist mit der erlebten Leistung nicht zufrieden. Jetzt gilt es zu klären, ob der  Beschwerdeführer Recht hat oder ob seine Vorstellungen überzogen sind.

Wenn ein Fluggast wegen eines Kaffees, der zu heiß oder eben nicht heiß genug war, den gesamten Flugpreis zurückerstattet haben möchte, dann übertreibt er. Da ist es für die Fluggesellschaft völlig legitim, ihm zu schreiben, dass Kaffee nicht zur Kernleistung des Fluges gehört. Sie kann ihm dazu ein Pfund guten Kaffee oder einen Gutschein für einen Kaffee am Flughafen schicken.

Unternehmen sollten angemessen auf Beschwerden reagieren

Nehmen wir die andere Seite: Ein Käufer entdeckt in einer Pralinenschachtel Maden, ekelt sich davor  und schickt die Packung auf seine Kosten an den Hersteller zurück – mit Kaufbeleg, versteht sich. Wenn jetzt der Schokoladenhersteller dem Käufer schreibt, dass die Maden kein Zeichen für mangelnde Qualität sind, so etwas im Sommer schon mal vorkommen kann, wahrscheinlich sein Händler die Pralinen falsch gelagert hat und ihm dann nur die gleiche Schachtel Pralinen als Ersatz schickt, finde ich das auf jeden Fall untertrieben und überhaupt nicht kundenfreundlich. Solche Beispiele passieren, die muss ich mir gar nicht ausdenken.

Es geht also um Angemessenheit. Und zwar auf beiden Seiten. Dadurch dass Kunden heute viel mehr Informationen übers Internet nutzen können, manche Dinge dort allerdings auch aufgebauscht und falsch dargestellt sind, ist auch viel Fehlinformation in Umlauf. Das ist der Grund, warum sich manche Kunden schon bei der ersten Beschwerde im Ton vergreifen oder glauben, übertriebene Forderungen stellen zu können.

Gelassenheit und Sachlichkeit sind die Basis für angemessene Lösungen

Für Unternehmen heißt das, gelassen zu reagieren und sachlich zu bleiben. Aus meiner Sicht sollte das Unternehmen nicht auf etwaige Beleidigungen eingehen, sondern ganz sachlich die Beschwerde herausfiltern und nur auf den eigentlichen Beschwerdegrund eingehen.

Wenn also ein Fahrgast im öffentlichen Nahverkehr an die Verkehrsbetriebe schreibt und sich über einen Busfahrer beschwert, „der ja wohl zu blöd ist, in den Rückspiegel zu gucken und ihm deswegen schon das zweite Mal vor der Nase davon gefahren ist“, dann tut der Betrieb gut daran,  den Vorwurf der Blödheit nicht zu kommentieren. Stattdessen geht es um die Aufgabe des Busfahrers, den Fahrplan für möglichst viele Fahrgäste möglichst gut einzuhalten. Eventuell kann man dem Beschwerdeführer nahelegen, eine Minute früher an der Haltestelle zu sein. Das hat mit Parteilichkeit nichts zu tun.

Beschwerdemanagement bedeutet, vorbereitet zu sein

Unternehmen tun gut daran, sich auf mögliche Beschwerdefälle einschließlich der schlimmstmöglichen Eskalationsstufen bestmöglich vorzubereiten. Dazu gehört, festzulegen, wie man in welchen Situationen reagieren will. Am Telefon oder in schriftlicher Form. Gerade fürs Telefon im Kundenservice, wo ja eine Menge dieser Beschwerden auflaufen, kann ein Gesprächsleitfaden hilfreich sein. Für die schriftliche Beantwortung von Beschwerden sind Textbausteine oder Basis-Formulierungen für die einzelnen Beschwerdestufen hilfreich. Sowohl der Gesprächsleitfaden als auch die Textbausteine sollten jeweils so formuliert sein, dass sie jeder leicht auf veränderte Situationen anpassen kann.

In dem Zusammenhang ist noch wichtig, dass die Formulierungen deeskalieren, also nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen.

Dazu ein Beispiel:

Wenn sich ein Kunde am Telefon oder im Brief  „austobt“, dann tut der Mitarbeiter im Kundendienst gut daran, ihn erst einmal zu beruhigen. Beispielsweise könnte er etwas sagen oder schreiben wie „Ich verstehe, dass Sie wegen des lauwarmen Kaffees verärgert sind“ oder „Ich verstehe, dass Sie erwartet haben, dass der Bus Sie noch mitnimmt, gerade in Früh auf dem Weg zur Arbeit.“

Viele denken jetzt vielleicht: Damit geben wir dem Beschwerdeführer ja Recht. Nein, tun wir nicht. Wir sagen ja nicht, „Lieber Kunde, Du ärgerst Dich zu Recht.“ Wir spiegeln ihm lediglich, wie wir seine Situationsbeschreibung verstanden haben: Wir haben verstanden, dass er sich geärgert hat bzw. dass er etwas anderes erwartet hat, als er dann erlebt hat, dass er enttäuscht ist, dass er sich unfreundlich behandelt gefühlt hat und so weiter. Damit erreicht man in vielen Fällen, dass der Kunde innerlich denkt: „Wenigstens der versteht mich.“ Danach kann es oft schon um die Klärung der Angelegenheit gehen.

Lohnt sich der Aufwand für Beschwerdemanagement?

Beschwerdemanagement ist aufwendig. Damit sich der Aufwand lohnt, muss zunächst einmal verstanden werden, dass Beschwerden einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Unternehmensqualität leisten können. Das setzt voraus, dass wir analysieren, zu welchen Leistungsbereichen, Produkten oder Dienstleistungen Beschwerden kommen. Wie lässt sich das klassifizieren? Daraus sollte man ableiten, wie die entsprechenden Stellen Verbesserungen vornehmen können.

Wenn bestimmte Dinge immer beschädigt beim Kunden ankommen – wie zum Beispiel Kopierpapier, das in labberigen Kartons á 5000 Blatt verschickt wird –, müssen wir über die Verpackungsstärke oder die Art des Transports nachdenken.

Fazit

Für ein erfolgreiches Beschwerdemanagement braucht es ein klares Bekenntnis der Geschäftsleitung zu dem gesamten Prozess und den festgelegten Zielen. Beschwerdemanagement braucht Ressourcen, menschliche und technische. Wer Beschwerdegründe und -ursachen sauber auswertet, kann die Erkenntnisse für die kontinuierliche Qualitätssteigerung und für Innovationen im Lieferanten- und Kundenprozess nutzen. Das kann dauerhaft die Kundenzufriedenheit und die Kundenloyalität erhöhen.

5 Tipps für erfolgreiches Beschwerdemanagement
Hier können Sie sich die kostenlose PDF-Datei „5 Tipps zum erfolgreichen Beschwerdemanagement“ gern herunterladen.

Werbebrief – Kreativ schreiben und Kunden gewinnen

Ein Werbebrief sollte möglichst kurz und auf ein konkretes Ziel ausgerichtet sein. Wer mit seiner Werbung zu viel will, wird weniger erreichen. Das gilt für Werbeschreiben per Brief und E-Mail gleichermaßen.

Damit wir prüfen können, ob ein Werbebrief erfolgreich ist, müssen wir vorher ein Ziel festgelegt haben.

Das Ziel des Werbebriefs muss messbar und realistisch sein

Wenn ich weiß, was ich erreichen will, muss ich noch festlegen, bei wem genau ich das erreichen will. Ich lege also meine Zielgruppe oder Zielperson fest. Ein Software-Unternehmen könnte zum Beispiel seine Personalverwaltungssoftware an 100 Personalverantwortliche in mittelständischen Betrieben verkaufen wollen. Das ist ein klares und messbares Ziel a) für den Werbetext und b) für die spätere Erfolgskontrolle. Im Anschluss an den Versand will ich ja wissen, ob der Werbebrief das gewünschte Ergebnis eingefahren hat. Wenn nicht, kann ich mit einer 2. Stufe das Ergebnis verbessern, indem ich zum Beispiel nachtelefoniere.

Der Text muss zum Unternehmen passen

Was man genau und vor allem wie man es schreibt, hängt davon ab, wer man ist und wofür man werben möchte. Am besten stellen Sie sich vorab fragen wie diese:

  • Was passt zu unserem Unternehmen?
  • Mit welcher Wortwahl punkten wir bei unseren Stammkunden und potenziellen Kunden am besten?
  • Welche Formulierungen passen zum Produkt bzw. zur Dienstleistung, die beworben werden soll?
  • Ist der klassische Werbebrief hier das richtige Mittel? Oder passt eine Postkarte, eine elektronische Mail, ein Bierdeckel, eine Brötchentüte oder was auch immer besser?

Zunächst müssen Sie sich darüber im Klaren sein, wie Ihr Unternehmen von Ihren Kunden und Ihrem Umfeld gesehen werden will. Wofür wollen Sie sozusagen berühmt oder wenigstens bekannt sein. Sind Sie die innovativen Unkomplizierten oder die umweltbewussten Familienfreundlichen? Oder sind bei Ihnen eher die Kunden richtig, die auf detailverliebte Zuverlässige vertrauen? Oder kommen Sie am besten mit zielstrebigen Erfolgssuchern zurecht? Jedes dieser kurz beschriebenen Unternehmen würde einen völlig anderen Werbebrief schreiben. Auch wenn alle vier Reiseanbieter sind.

Wenn sich das Unternehmen klar positioniert, kann auch der Text des Werbebriefs diese Position zum Ausdruck bringen. Dann grenzt sich der Betrieb klar von den Mitbewerbern ab und zieht die passenden Kunden an.

Wie erzeuge ich die passende Atmosphäre im Werbebrief?

Je nachdem, welche Art Kunden ein Unternehmen haben möchte, kann es sprachlich eher seriös, flippig, serviceorientiert oder sozialengagiert formulieren und argumentieren. Habe ich als Unternehmen Produkte in verschiedenen Ausführungen, sagen wir mal eine Standard-Linie, eine Profi-Linie und eine Premium-Linie, dann muss ich die nicht nur in der Produktausstattung unterscheidbar machen. Ich muss den Unterschied gerade auch in der Sprache und damit im Werbebrief deutlich machen.

Wenn mein Werbebrief schnelle Autos verkaufen soll, müssen die Texte schnell sein und Lust aufs Fahren machen. Das heißt, die Sätze sind kurz und die verwendeten Wörter signalisieren Geschwindigkeit, Bewegung und Fahrspaß. Bewerbe ich dagegen Plätze in einer Seniorenresidenz sollte mein Text Wohlbefinden, gemütliches Ambiente und ein angenehmes Versorgtsein ausstrahlen. In diesem Text sind die Sätze länger als im Autobeispiel und die Wörter stehen unter anderem für Ruhe, Bequemlichkeit und Geborgenheit, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen.

Eine Wörterliste hilft, abwechslungsreicher zu schreiben

Wichtig ist, dass man sich nicht verkünstelt. Am besten schreibt man in etwa so, wie man über das Thema reden würde. Hilfreich ist auch, sich eine Wörtersammlung anzulegen zu dem Themenumfeld, um das es geht. Das erleichtert es, abwechslungsreich und lebendig zu schreiben.

Angesichts vieler ideenloser und vieler überladener Werbebriefe ist mir wichtig, dass Sie in Ihren Werbebriefen eine gute Idee verarbeiten und diese eine Idee bis kurz unter die Schmerzgrenze durchhalten. Die Idee sollte zum Unternehmen und zur Zielgruppe passen. Mit einer guten Idee kann der Text nämlich meistens ziemlich kurz sein. Und die Botschaft bleibt im Kopf des Lesers. In vielen Werbebriefen gibt es nämlich entweder zu viele Ideen, oder gar keine. Ohne Idee wird der Text zu lang und mit zu vielen Ideen verwirren wir die Kunden, statt sie zu informieren.

Dazu vielleicht ein Beispiel: Eine junge Modedesignerin hat mal sehr pfiffig zu ihrer ersten Modenschau eingeladen: Sie hat einen Stapel Stoffballen fotografiert und dazu geschrieben: „So sah meine neue Kollektion noch vor Kurzem aus. Was daraus geworden ist, sehen beim Defilee am <Datum> um 19:00 Uhr in meinem Atelier.“ Sie können sicher sein, dass die Kollektion zum Zeitpunkt der Einladung immer noch so aussah. Sie hat einfach aus der Not eine tolle Tugend gemacht. Und dieser Werbebrief war erfolgreich, die Modenschau war gut besucht und die Kollektion war zu dem Zeitpunkt natürlich fertig.

Wer eine bewährte Anleitung für Werbebriefe und Direktwerbung sucht, kann sich mein Buch „Praxisbuch Mailings“ aus dem MI-Verlag besorgen. Und wer erst einmal ein paar konkrete Tipps haben möchte, der kann sich die kostenlose PDF-Datei „10 Tipps für überzeugende Werbebriefe“ auf meiner Homepage anfordern.
10 Tipps für überzeugende Werbebriefe

Korrespondenz: Brief und E-Mail – was unterscheidet beide?

Brief und E-Mail unterscheidet nicht viel – und doch eine ganze Menge. Damit Ihre Korrespondenz einschließlich E-Mail-Korrespondenz gelingt, ist es gut, wenn Sie sich mit den Feinheiten auskennen.

Gibt es das Briefgeheimnis für Brief und E-Mail?

Zum einen gilt für den Brief das Briefgeheimnis. Das besagt, dass zunächst nur der Adressat das Schreiben lesen darf. Nur wenn er den Brief jemand anderem zum Lesen gibt, darf derjenige ihn ebenfalls lesen. Für E-Mails, die auch im geschäftlichen Verkehr häufig unverschlüsselt versendet werden, gilt das nicht. Im Gegenteil, sie sind sogar öffentlich einsehbar. Wer den verschlüsselten und damit geschützten Versand wählt, stellt für die E-Mail wieder mehr Privatheit her.

Die E-Mail ist schneller als der Brief

Als Nächstes ist die E-Mail schneller am Ziel als der Brief. Sie ist in der Regel auch schneller geschrieben, muss nicht ausgedruckt und zur Post gebracht werden. Eine E-Mail braucht mehr als der klassische Brief eine gute Betreffzeile. Denn die Betreffzeile entscheidet mit, ob eine E-Mail geöffnet oder gelöscht wird.

Für beide Kommunikationsinstrumente gilt beim Verfassen die gleiche Sorgfaltspflicht. Das bedeutet, die Fehlerquote sollte in Richtung Null tendieren. Das ist in der E-Mail schwieriger zu erreichen, eben weil sie so schnell verschickt werden kann und vielen von uns Fehler auf Papier eher auffallen als in elektronischer Form. Außerdem gibt es in Unternehmen für Briefe häufig das Vier-Augen-Prinzip, nicht aber für E-Mails.

Die E-Mail als nützliche Hauspost

Andererseits kann man bei E-Mails beliebig viele Menschen mit in den Verteiler aufnehmen, sichtbar und unsichtbar. Das verführt schon mal zu langen Listen, kann aber auch nützlich sein. Briefe werden dagegen weniger häufig in Kopie an Dritte geschickt.

Mit der E-Mail haben wir quasi so etwas wie die gute alte Hauspost jetzt auch für Kunden und Lieferanten. Denn schließlich können wir mit der Antwortfunktion alle Infos zu einem Projekt in einer Hin-und-Her-E-Mail sammeln und jederzeit einsehen. Das macht bei komplexen Projekten die E-Mail und Übertragungszeit lang und länger. Deshalb ist gerade bei solchen E-Mails Disziplin wichtig: nur schreiben, was zum Thema gehört. Und immer bedenken, wer alles mitliest. Der Vorteil ist allerdings, dass uns immer alle Informationen vorliegen. So können wir schnell herunter scrollen und sehen, was wir vereinbart hatten und was bereits erledigt ist.

Es spricht also viel für die E-Mail. Das ist sicher auch der Grund für ihren Siegeszug. Nutzen Sie die Vorzüge der schnellen Kommunikation und verzichten Sie darauf, andere mit nichtssagenden Floskel-Mails zu überhäufen. Schützen Sie außerdem die Interessen Ihrer Korrespondenz-Partner, indem Sie Privates nicht über die öffentliche, nicht geschützte E-Mail versenden.

Mehr zu E-Mail und Brief lesen Sie auch hier. Und wenn Sie mehr Tipps zu Ihrer Korrespondenz haben möchten, laden Sie sich gern die Checkliste für gute Briefe herunter.
Checkliste für gute Briefe